Erste Hilfe – was ist zu tun?

Nr. 112
Notfall

6 Punkte, die Leben retten können, wenn Sie eine Rettungsorganisation rufen müssen – in erster Linie ruhig bleiben, damit möglichst konkrete Angaben zu folgenden Punkten gemacht werden können:

1. WER meldet? Eigenen Namen und Vornamen angeben

2. WAS ist passiert? Art des Ereignisses (Verkehrsunfall, Brand,
Einbruch, Überfall, Vergiftung etc.)

3. WANN ist es passiert? Zeitpunkt des Ereignisses

4. WO ist es passiert? Ort des Ereignisses

5. WIE VIELE Beteiligte? Erwachsene, Kinder

6. WEITERES! Weitere relevante Angaben (Angaben zu Verletzungen, Situation vor Ort, bei Vergiftungen Angaben zur Substanz, Alter und Gewicht des Patienten o.ä.)

Es ist hilfreich, wenn man sich diese Punkte immer wieder einprägt und sich in einer ruhigen Minute die verschiedenen Abläufe vor
Augen führt, denn wenn der Notfall eingetreten ist, gelingt es den wenigsten, einen ruhigen Kopf zu bewahren!!!!

Nr. 144
Schlaganfall/Herzinfarkt

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute! Mit folgenden 4 Punkten können Sie mit grosser Wahrscheinlichkeit feststellen, dass es sich tatsächlich um einen solchen handelt.

1. Bitten Sie die Person zu lächeln – es könnte nur mit einer Gesichts-
hälfte gelingen, ein Mundwinkel bleibt hängen.
2. Bitten Sie die Person, einen ganz einfachen Satz zu sprechen, zum Beispiel «Heute ist es sehr schön». Die Aussprache kann undeutlich, «verwaschen» sein.
3. Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben – sie wird es nicht oder nur teilweise können.
4. Bitten Sie die Person, ihre Zunge herauszustrecken – wenn sie gekrümmt ist oder sich von einer Seite zur anderen windet, ist das ebenfalls ein Zeichen für einen Schlaganfall!

Nun gilt es, sofort zu reagieren!
1. Sofort 144 wählen
2. enge Kleider öffnen, Patient mit angehobenem Oberkörper lagern, nach Medikamenten fragen
3. bewusstlose Patienten in die stabile Seitenlage bringen, Herzschlag und Atmung kontrollieren
4. setzt die Atmung aus, Patienten flach auf den Rücken legen und mit Wiederbelebungsmassnahmen beginnen: Mund-zu-Nase-Beatmung mit 2 Atemstössen (Atemwege freilegen, Kinn anheben), 30 Brustkompressionen, abwechselnd wiederholen, bis Rettungsdienst eintrifft

Nr. 118
Brand

1. ALARMIEREN
Wo brennt es? Was brennt?

2. RETTEN
Personen retten, Türen schliessen, Lift nicht benutzen

3. LÖSCHEN
Feuer bekämpfen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln

Informieren Sie sich vor dem Ernstfall!
Sie haben einen Handfeuerlöscher zu Hause? Das ist gut. Aber wissen Sie auch, wie er funktioniert?
Ein Handfeuerlöscher im Treppenhaus, die Löschdecke griffbereit in der Küche, vielleicht noch ein Wasserlöschposten in der Garage – umsichtige Eigenheimbesitzer und Mieter haben sich so für einen Brand gewappnet. Dank dem raschen Einsatz von einfachen Löschgeräten lassen sich grössere Brände und damit teure Schäden oft verhindern. Mit der Anschaffung eines Löschgerätes allein ist es aber nicht getan. Genauso wichtig ist, den korrekten Einsatz und die Anwendung zu kennen und sich im Brandfall richtig zu verhalten.
Quelle: www.feuerwehr-bern.ch

Nr. 145
Vergiftungen

1. WER? Alter, Gewicht, Geschlecht des Betroffenen
2. WAS? Genaue Bezeichnung der eingenommenen Substanz
3. WIE VIEL? Menge der eingenommenen Substanz
4. WANN? Gesicherte Zeitangabe oder angenommene (klar deklarieren)
5. SONSTIGES? Erste Symptome wie Erbrechen, Husten, Zuckungen etc.

Nach Einnahme
Nur wenn der Betroffene wach ist:
1–2 dl Wasser, Tee oder Sirup zu trinken geben (bei ätzenden Sub-
stanzen bis maximal 30 Minuten nach Einnahme, bei schäumenden Substanzen nur einen Schluck)

Nach Einatmen
für frische Luft sorgen; Vorsicht bei geschlossenen Räumen, Silos und Gruben => der Retter darf nicht selber gefährdet werden!!!

Nach Hautkontakt
benetzte Kleider rasch entfernen
betroffene Hautpartien ausgiebig unter fliessendem Wasser spülen
bei nicht verätzter Haut gründlich mit Seife und Wasser nachreinigen

Nach Augenspritzern
Auge sofort während mindestens 10 Minuten unter fliessendem Wasser spülen; Augenlider dabei gut offen halten