Kunst im öffentlichen Raum
Farbiger Flügelschlag am Betonbau
Beim Bau des Schulhauses Biregg vor 45 Jahren war Sichtbeton hoch im Kurs. Doch ganz ohne Farbe ging es dann doch nicht.
Bunt und gross ist das Werk des Künstlers Michael Gossert: Die rund dreieinhalb Meter hohe und drei Meter breite Raumskulptur aus Kunstharz und Polyester hat wohl schon die Fantasie von Generationen von Schülerinnen und Schülern angeregt. Umso mehr, da sie keinen Titel hat. Sie ist einfach, was sie für die Betrachterin, den Betrachter ist: ein Saurier, eine Tänzerin, ein Flügelschlag, eine Lichtwelle? Das Kunstwerk entstand 1968 im Auftrag der Gemeinde im Zusammenhang mit dem Bau des Schulhauses Biregg und kostete 20‘000 Franken. Es hat dort die Jahrzehnte überdauert, aber nicht unbeschadet überstanden: Das Material ist spröde geworden, und es zeigen sich viele Risse und Absplitterungen.
Ein Surseer in Paris
Der Künstler Michael Gossert (1927–2014) wurde in Sursee geboren. Er war dort und später am Gymnasium in Aarau Zeichenlehrer. In seiner späteren Tätigkeit als freischaffender Künstler schuf er Skulpturen, Graphiken, Installationen, Videos, Gemälde und Zeichnungen sowie Glasmalereien. Ab 1966 lebte und arbeitete er in Paris. Hier konzentrierte er sich immer mehr auf die Skulpturen, experimentierte mit verschiedenen Werkstoffen und entdeckte den Kunststoff für sich. Typisch für seine oft grossen Raumskulpturen ist deren Farbigkeit. So hat er einmal gesagt: «Die bunten Farben sollen der Überwindung der Tragik dienen.» Beim Schulhaus
Biregg hat er bewusst mit der vielfarbigen Polyesterskulptur einen farbigen und fröhlichen Kontrast zum grauen Sichtbeton geschaffen.
Das Werk des Künstlers Michael Gossert auf dem Areal des Schulhauses Biregg ist nicht zu übersehen.
Wo Schulutensilien wahre Grösse zeigen
Sie stehen und liegen auf dem Pausenplatz herum – gespitzt wie eh und je. Die fünf überdimensionalen Farbstifte kennen alle, die je im «Spitz» zur Schule gegangen sind.
Für die einen ist’s eine Sitzgelegenheit, für andere eine Rutschbahn: Was Kunst sein will und auf dem Pausenplatz eines Schulhauses steht, muss so einiges aushalten. So sind auf dem oberen Pausenplatz des Schulhauses Spitz Kunst und Kind als Schicksalsgemeinschaft miteinander verbunden, und das seit nunmehr 51 Jahren. Es sind zwar nicht mehr die gleichen Kinder, die Farbstifte aber schon. In den Grundfarben Gelb, Rot und Blau und den Dimensionen zwischen 2,4 und 4,4 Metern waren sie quasi «schon immer da». Sie gehören seit der Eröffnung des Schulhauses Spitz zu dessen Grundausstattung, grad so, wie Farbstifte in jedes Schuletui gehören.
Und dann ist hier noch: der Baum. Er kann vor einem halben Jahrhundert höchstens ein Stämmchen gewesen sein. Heute ist er gross und tut so, als gehöre er zum Ensemble. Wenn das so sein soll, trägt er wohl als Sinnbild für das Wachstum zum Ganzen bei. Sein Stamm verzweigt sich schon weit unten, und im Laufe der Zeit ist er über die Riesen-Stifte hinausgewachsen, reckt sich empor und hat sich dabei tausendfach verzweigt, als wolle er lückenlos seine Umgebung erfassen und erforschen. Und kommt der Frühling, fügt der Baum der Farbkombination Gelb, Blau und Rot sein Grün hinzu.
Gegensätzlich in der Zeit
So unterschiedlich verhält es sich mit der Zeit: Der Baum ist zu Stattlichkeit angewachsen, die Farbstifte haben gelitten. An ihnen hat der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen – und ebenso unzählige Kinderschuhe mehrerer Generationen. Das ist schon mehr als nur die Patina des Alters, die den Kunstkenner Bodo Senfft zum Eintrag ins Verzeichnis der Kunstwerke in Horw veranlasst hat: «lnstandsetzung durch Fachbetrieb empfohlen.» Man sieht: Die übergrossen Schulutensilien brauchen ab und zu eine Revision – wie das Bildungssystem selber ja auch. Die Farbstifte zugespitzt hat der Luzerner Künstler Ernst Buchwalder (1941–2014). Er soll dabei auch vom Namen des Schulhauses inspiriert worden sein. Der Maler, Zeichner und Plastiker schuf Werke im öffentlichen Raum. Bekannt wurde er insbesondere durch seine Sprachbilder.
Gelb, rot, blau: Die überdimensionalen Farbstifte beim Schulhaus Spitz.
Ein altes Handwerk erobert sich seinen Platz zurück
Bei der Grünpflege setzt der Werkdienst neu auch auf Handarbeit: Wo es möglich und sinnvoll ist, wird in Zukunft mit der Sense gemäht. An einem Kurs lernten Mitarbeiter, dass Übung den Meister macht.
Die Matte zwischen dem Coop und dem Dorfbach ist gemäht. Eine banale Feststellung, eine Selbstverständlichkeit. Doch es steckt eine besondere Geschichte dahinter. Diese beginnt an einem Donnerstag im September um 7.45 Uhr auf dem Vorplatz des Werkhofs der Gemeinde Horw. Acht Mitarbeiter des Werkdiensts trudeln ein. Sie haben sich angemeldet für einen Kurs im Mähen mit der Sense. Bald stehen sie im Halbkreis und horchen dem Kursleiter Martin Strub. Viel Theorie wird es wohl nicht brauchen, in der Praxis zeigt sich ja der Meister.
Zuerst wird gedengelt
Also jetzt, mähen? Nein, der logische Ablauf des Kurses gebietet: Zuerst geht es ums Schärfen. Ohne «hauigi Sägesse» steht man auf der Wiese schlichtwegs dumm da. Und wie Vorbereitung schon die halbe Mahd ist, muss Martin Strub gewisse Problemstellungen vorher präparieren, nämlich stumpfe Sensenblätter. Diese wollen nun gedengelt werden. Das will heissen, dass man die Sense nicht einfach schleift, sondern mit einem Hammer das Metall an der Schneide so dünn schlägt, bis es scharf ist. So verlagert sich der stehende Halbkreis in einen sitzenden, auf die bereitgestellten Dengelböcke. Martin Strub lässt dengeln. «Ja, da musst du nochmals durch – hier sieht es schon nicht schlecht aus …», aber den Meister, das wird klar, macht hier nur die Übung.
Schliesslich geht es auf besagte Matte beim Dorfbach. Hat man das schon gesehen: Acht Werkdienstmitarbeiter hantieren mit ihren Sensen und setzen um, wie es Martin Strub instruiert. Also, das Sensenblatt immer in Bodenberührung behalten, die Bewegung stets mit dem Oberkörper machen. So, sagt er, schneide eine gute Sense schliesslich von selber. Wenn acht Leute die Sensen schwingen – zumeist Anfänger, darf erwähnt werden, dass es zu keinem Unfall gekommen ist. Es gibt einzig eine kleine Schnittwunde an einem Finger, deren Verarztung ein Pflästerli nötig macht.
Die Sensen putzen und richtig aufbewahren, das gehört zum kompletten Wissen der Sensenmäher. Und was machen nun die Männer des Werkdiensts mit dem neu erlangten Wissen? Da kommt Werkdienstleiter Marcel Küng gegen Mittag gerade recht: «So, wie ist es gelaufen?» Die Rückmeldungen überzeugen ihn, es kommt sogleich zum Kaufhandel: Im Arsenal des Werkdiensts müssen neu vier Sensen mitsamt dazugehöriger Ausrüstung ein Plätzchen finden.
Schonend und lautlos
Was verspricht sich der Werkdienst von den neu zugekauften, traditionellen Geräten? Klar, der Kurs wurde nicht ohne Plan gebucht. Dass man bei der kleinräumigen Grünpflege nicht alles mit dem Schnurmäher machen müsse, ist eine Anregung aus dem Team. Bei geeignetem Terrain kommt man «von Hand» gleich gut vorwärts. Zudem macht die Sense keinen Lärm und braucht weder Treibstoff noch Batterie. Kleintiere und Insekten überleben den Grasschnitt zumeist unversehrt. «Wir müssen Erfahrungen sammeln», sagt Marcel Küng zum zukünftigen Einsatz. Natürlich werden nicht ganze Wiesen von Hand gemäht, «aber dort, wo es sinnvoll ist, werden wir unsere neuen Sensen einsetzen».
Werkdienstmitarbeiter Patrick Matmann arbeitet sich mit der Sense vorwärts.
Das Gratis-Leihvelo gibt es direkt bei Nextbike
Mit dem Angebot «Takeabike» konnten sich Horwerinnen und Horwer bisher aufs Gratis-Leihvelo schwingen. Das erfolgreiche Modell wird weitergeführt. Doch wer das Angebot neu nutzen will, registriert sich seit dem 4. April bei Nextbike.
1747 Einwohnerinnen und Einwohner aus Horw sowie 69 Gemeindeangestellte nutzen das Angebot «Takeabike». Unter diesem Namen bieten 26 Innerschweizer Gemeinden die Leihvelos des Velo-Sharing-Unternehmens Nextbike zur Gratisnutzung an. Doch takeabike.ch als Zugangsplattform ist Ende März abgeschaltet worden. Neu meldet man sich in der Nextbike-App für die «Freie Fahrt» an. Die bestehenden und bereits hinterlegten Gutschein-Codes bleiben gültig.
Das Gratis-Leihvelo gibt es ab dem 4. April direkt bei Nextbike.
Alle Horwerinnen und Horwer, die sich registriert haben, geniessen neu jeweils 30 Minuten freie Fahrt in der ganzen Zentralschweiz. Und dies bei Bedarf mehrmals am Tag. Man kann folglich Fahrten zum Arbeitsplatz und abends wieder zurück buchen und muss fürs Fahrrad nichts bezahlen. Wird ein Nextbike-Velo länger als 30 Minuten geliehen, kommt der Basistarif zum Tragen: Längere Ausleihen kosten einen Franken für jede weitere Viertelstunde, der Tageshöchstsatz beträgt wie bisher 20 Franken. Das Veloverleihsystem «Nextbike» ist seit 2010 in der Zentralschweiz präsent. Aktuell ist es in 26 Zentralschweizer Gemeinden vertreten. Dies ergibt ein Netzwerk von rund 300 Stationen und über 1200 Velos, mit denen im Jahr 2022 über 300’000-mal gefahren wurde. In der Gemeinde Horw gibt es 18 Stationen mit 49 konventionellen Velos.
Die jüngste Station wurde im vergangenen Juni im Stutz eröffnet. Im Jahr 2022 wurde in Horw insgesamt 12’826-mal ein Nextbike-Velo ausgeliehen.
Wie registrieren Sie sich bei Nextbike?
Alle Infos auf http://www.horw.ch/nextbike.
Unbeschwert – und gratis – unterwegs sein mit den
Velos von Nextbike.