Solothurn feiert 2000 legendäre Jahre

Solothurn feiert 2000 legendäre Jahre

Unter dem Motto «2000 Jahre legendär» feiert Solothurn das Jubiläum seiner Gründung in der Zeit der Römer. Emotionale Ansprachen, Chorgesang, gratis Wein und Risotto sorgten am 1. Januar 2020 unter den 500 glücklichen Solothurnerinnen und Solothurnern, die gratis eine Eintrittskarte ergattern konnten, für beste Stimmung. Das Fest stand ganz in der Solothurner Tradition: «Alli Johr es Galafrässe und e guete Wy, Christe, Heide, Katholike, alles isch derby».

Mit Funden verschiedener Scherben konnten die Solothurner Kantonsarchäologen belegen, dass das Gründungsjahr zwischen den Jahren 15 und 25 liegen muss. Und so darf sich Stadtpräsident Kurt Fluri offiziell als Nachfolger des Römischen Kaisers Tiberius fühlen: Wo die Aare schmal und das Ufer fest war, liess Tiberius, damals noch Oberbefehlshaber der römischen Legionen im Mittelland, eine Brücke bauen. Und weil sich hier, wo heute die Wengibrücke steht, ein natürlicher Strömungsschatten ideal als Hafen eignete, gründete Kaiser Tiberius hier Salodurum, den ersten Vicus, aus dem sich die Stadt Solothurn entwickelte.

So ein legendäres Jubiläum muss gebührend gefeiert werden, auch wenn die Coronakrise zur Verschiebung der Anlässe auf kommendes Jahr
führte. Im Historischen Museum Blumenstein ist eine aussergewöhnliche Sammlung aus in Solothurn geprägten Münzen zu bewundern.
Jubiläumsbücher und eine Kunstausstellung im öffentlichen Raum unter der Bezeichnung «Zart 2020 Solothurn» bereichern das Jubiläumsjahr. Die historische Laterne, die durch Schüler dekoriert wurde, ist auf einer Tournee durch verschiedene Lokale der Stadt.

Legendär ist auch, dass an einem Fest vor 250 Jahren die französischen Ambassadoren Weinbrunnen aufgestellt hatten, an denen sich die Bevölkerung bedienen durfte. Anlässlich der Geburt eines Dauphins wurde dies schriftlich festgehalten. 8000 Brote, in welchen je eine gross und gut gemachte Bratwurst eingebacken wurde, wurden verteilt. Besonders fiel auf: um elf fingen die Brünnen in der Stadt an, Wein laufen zu lassen.